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„Den Wald im Sinne eines echten Ökosystems gibt es nicht mehr“

In seinem Revier in der kleinen Eifelgemeinde Hümmel hat Förster Peter Wohlleben konsequent ein Öko-Konzept umgesetzt, das langfristig dazu führen soll, dass die hierzulande nicht heimischen Nadelbäume verschwinden und der Laubwald wieder dem Ideal eines Urwaldes nahe kommt. Dafür verzichtet er weitgehend auf den Einsatz von Maschinen, sondern lässt Waldarbeiter und Rückepferde das Holz schlagen bzw. transportieren. Zusätzlich werden alte Baumbestände unter Schutz gestellt. Obwohl sein Ansatz erfolgreich ist, rennt Peter Wohlleben bei Försterkollegen, Holzindustrie und Jägerschaft nicht gerade offene Türen ein.

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Eine Liebeserklärung an ihre deutsche und türkische Welt

„Einmal Hans mit scharfer Soße“ wünscht sich Hatice Akyün. Frei übersetzt heißt das soviel wie „Suche blonden Deutschen mit türkischem Temperament“. Zum Kummer ihres Vaters, hat sie mit inzwischen 37 Jahren immer noch keinen Mann zum Heiraten gefunden. Dabei besteht er schon lange nicht mehr darauf, dass der Türke oder zumindest Moslem sein muss. Mit viel Humor räumt Hatice Akyün in ihrem ersten Buch Einmal Hans mit scharfer Soße, das frisch verfilmt kommende Woche in die Kinos kommt, mit Vorurteilen über Türken auf, schmunzelt über deutsche Männer und über die Eigenheiten ihrer Familie.
Hatice Akyün ist Türkin mit deutschem Pass. Als sie drei Jahre alt war, verließen die Eltern ihr Dorf in Anatolien und gingen nach Duisburg. Hatice wuchs traditionell auf. Mit 18 legte sie ihr Kopftuch ab, ging nicht mehr zur Koranschule und zog Zuhause aus. Seitdem lebt Akyün in zwei Welten. Sie begann als Journalistin zu arbeiten, volontierte in Düsseldorf, reiste viel und landete schließlich in Berlin.
„Für meine Mutter habe ich ein sehr bedauernswertes Leben, weil ich ins Restaurant muss und keine Familie habe. Sie kann nicht nachvollziehen, dass ein einzelner Mensch auf achtzig Quadratmetern lebt“, schmunzelt Hatice im Interview mit Culture & Spirit Herausgeberin Claudia Hötzendorfer. Offen gibt sie zu, dass sie das gute Essen bei Mama liebt, ebenso wie die kleinen Schrulligkeiten ihrer Familie; beispielsweise wenn der Vater den Grill anwirft, ihr Bruder sich in Kanack Sprak übt oder die ältere Schwester schon mal für die Aussteuer ihrer Töchter vorsorgt. „Auf der Straße achtet man nur auf die Mütter und Töchter mit ihren Kopftüchern. Und man liest die negativen Geschichten, die in den Zeitungen stehen“, ärgert sich Akyün. „Ich habe in meinem Umfeld so viele positive Beispiele traditionell lebender türkischer Familien, die aber trotzdem ein Teil unserer Gesellschaft sind, sich als Teil dieses Landes fühlen und die gar nicht mehr in die Türkei zurück wollen“. Deshalb habe sie versucht, eben diesem Teil der deutsch-türkischen Gesellschaft eine Stimme geben. Das ist ihr mit ihrem ersten Buch gelungen. Die auf ihrem Buch basierende Verfilmung wirkt allerdings leider oft etwas arg klischeeverliebt, was schade ist, denn gerade Akyüns Einblick in ein Leben, wie es nicht wenige türkische Familien in Deutschland führen, war gerade deshalb so erfolgreich, weil sie mit einem Spritzer Humor über beide Kulturen schrieb.

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Wenn Gebäude wie die Berliner Philharmonie oder das Centre Pompidou in Paris sprechen könnten, was würden sie wohl erzählen? Sechs Regisseure darunter Robert Redford, Wim Wenders und Michael Madson haben sich auf die Suche nach Antworten begeben und lassen in Episoden jeweils ihr Lieblingsbauwerk zu Wort kommen. Die daraus entstandene Dokumentation „Kathedralen der Kultur“ feiert am kommenden Mittwoch, 28. Mai, in Atelier Kino Düsseldorf mit Wim Wenders Premiere. Vorab sprachen wir mit dem Regisseur und Fotograf über sein gewähltes Objekt und nach seiner für einen Oscar® nominierten Dokumentarfilm „Pina“, die erneute Arbeit mit der 3D-Technik.
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Düsseldorf gilt als „die“ Schumann-Stadt. Nicht nur, weil dort das Zentrum der Schumann-Forschung zu finden ist. Drei Jahre dirigierte er die Düsseldorfer Symphoniker. Schumann und seine Frau, die Pianistin Clara Schumann, waren das Glamourpaar ihrer Zeit.

1979 gründete sich in der Landeshauptstadt die Robert Schumann Gesellschaft, die 1981 das erste Fest zu seinen Ehren veranstaltete. 2014 wird es zum 12. Mal internationale Gäste wie Hilary Hahn, David Garrett und Klaus Maria Brandauer an den Rhein locken. Letzterer will Shakespeare interpretieren. Nicht sein erster Besuch in Düsseldorf. Dort wurde auch einer der Grundsteine für seine internationale Karriere gelegt. Eine Zeit, an die er sich gern erinnert.

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Die Regisseurin ist in Kaiserswerth aufgewachsen. An ihre Zeit bei den Diakonissen erinnert sich die 72-jährige mit gemischten Gefühlen: „Die waren sehr streng und ich eine echte Rebellin. Die Äbtissin hat mir gesagt, wenn du so weiter machst, geht es mit dir begab.“

Doch das Gegenteil traf ein. Den Anfang machte ein Kunststudium in Düsseldorf. „Ich habe Gerhard Richter und Sigmar Pollke kennen gelernt“, erinnert sie sich an diese Zeit. Zwar hätten sich mit den Jahren die Wege getrennt, aber sie habe die Arbeit der beiden immer verfolgt. Nächste Station war München und dort wurde dann auch der Grundstein für ihre Filmkarriere gelegt. Zunächst als Schauspielerin, bald schon parallel als Regisseurin und Drehbuchautorin machte sich Margarethe von Trotta einen Namen.

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Im Gespräch mit Frank Goosen über seinen neuen Roman Sommerfest

Distanz kann den Blick schärfen für Dinge, die man als selbstverständlich hingenommen hat oder um zu erkennen, was man wirklich braucht. Davon ist Frank Goosen überzeugt und lässt es auch Stefan, Protagonist in seinem neuem Roman Sommerfest, der gerade erscheinen ist, feststellen.

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