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Evita Musical: 30 Jahre Bühnenshow

Was hat es mit den Kindern auf sich, die mit auf der Bühne stehen?

Steve Diamond: „Dafür haben wir uns etwas Besonders einfallen lassen. Wir haben zwölf Kinder im Chor und als Solisten. Sie sind zwischen 10 und 12 Jahre alt und werden von uns in der jeweiligen Stadt, in der wir spielen werden, gecastet.

Mark Powell: „Es ist unglaublich, wie die Kinder den Text beherrschen und singen. Obwohl Englisch ja nicht immer ihre Muttersprache ist. Sie bekommen immer den größten Applaus. Da siehst du als Sänger schlecht aus, wenn die Kleinen da auf der Bühne stehen (lacht).“

Das heißt, die Kinder singen live?

Mark Powell: „Oh ja. Ursprünglich war wohl mal angedacht sie zu Playback singen zu lassen. Doch live ist es einfach viel authentischer.“

Steve Diamond: „Die Kleinen müssen nicht perfekt sein. Wir wissen alle, dass es noch Kinder sind. Das bringt etwas Natürliches in die Show.“

Sind jeden Abend die gleichen Kinder auf der Bühne und wenn nicht, wie gehen die Kleinen damit um?

Natalie Langston: „Über die drei Wochen oder mehr, die wir an einem Ort gastieren, treten auch nicht jeden Abend die gleichen Kinder auf. Jede Rolle wird vierfach besetzt. Obwohl die Kids immer völlig aus dem Häuschen sind, wenn das Publikum applaudiert und am liebsten jeden Abend auf der Bühne stehen würden, ist das natürlich nicht erlaubt.“

Mark Powell: „Na klar, da fließen manchmal auch Tränen. Aber ich glaube viel eher wegen der Aufregung. Ich denke, die Kids reflektieren nicht wie wir Erwachsenen darüber, ob sie eine gute Show abgeliefert haben. Die sind einfach glücklich dabei gewesen zu sein. Das ist was ganz Großes für die Kids.“

Habt Ihr nach all den Shows noch Lampenfieber?

Mark Powell: „Habe ich noch Lampenfieber? Ja klar, vor allem wenn wir an einem neuen Ort spielen und die Presse im Publikum sitzt. Je länger wir irgendwo gastieren, desto wohler fühlt man sich. Wenn wir in einer anderen Stadt sind, verändern sich meist auch die Gegebenheiten. Beispielsweise wenn die Bühne kleiner oder größer ist. Dann muss man plötzlich links anstatt rechts abgehen oder die Wege sind länger.“

Natalie Langston: „Wir brauchen immer eine Weile, bis sich die Abläufe eingespielt haben.“

Mark Powell: „Ich bin auch immer etwas nervös, wenn die Crew wechselt.“

 

Mark und Natalie, Ihr beide steht nicht nur gemeinsam auf der Bühne, Ihr seid auch privat ein Paar. Wie ist es, so eng zusammenzuarbeiten und gleichzeitig Hochzeitspläne zu schmieden?

Natalie Langston: „Es ist großartig. Weist du, wenn man Sänger oder Tänzer ist, ergibt sich nicht so oft die Gelegenheit gemeinsam auf Tournee zu gehen oder auf der Bühne zu stehen. Wir hatten das Glück bei Jekyll & Hyde zusammen arbeiten zu können und jetzt noch mal für Evita. In der Regel gehen die Karrieren immer in unterschiedliche Richtungen, wir sehen uns oft über Monate nicht. Das ist eine harte Prüfung für jede Beziehung. Deshalb genießen wir das Zusammensein jetzt in volle Zügen.“

Mark Powell: „Außerdem haben wir auf der Bühne eine Menge Gelegenheiten uns aneinander abzuarbeiten, wenn es mal Zoff gibt. (lacht) Denn Ché und Evita haben eine ziemlich explosive Beziehung. Wir lassen den Frust aus unserer Beziehung dann einfach auf der Bühne aneinander aus.“ (lacht)

Könnt Ihr euch noch an die erste Begegnung mit Evita erinnern?

Mark Powell: „Als ich noch klein war, zeigten sie die Originalproduktion im West End. Ich habe damals davon gehört, sie aber nicht gesehen. Bewusst das erste Mal habe ich Evita 1996 wahrgenommen. Wie wohl fast jeder kannte ich zwar einige der bekannten Songs. Aber eben nur die Songs unabhängig davon, worum es dabei ging. Ich hatte auch keinen Schimmer, worum sich das Musical drehte. Erst als der Film dann in die Kinos kam, habe ich mich mehr damit beschäftigt.“

Habt Ihr schon einmal die Möglichkeit gehabt Argentinien zu besuchen?

Mark Powell: „Ich würde gern hinfahren, aber bislang hat es einfach noch nicht geklappt. Ich habe viel über Buenos Aires gehört und Fotos gesehen. Es muss eine wirklich schöne Stadt sein. Es wäre toll, dort einmal eine Show zu haben.“

Wisst Ihr etwas darüber wie das Musical in Argentinien aufgenommen wird? Immerhin ist es doch sehr kritisch gegenüber Evita Perón.

Steve Diamond: „Evita ist in Argentinien eine Nationalheilige. Als der Film mit Madonna damals herauskam, wurde er dort nur kurz gezeigt. Die Kinos blieben leer. Niemand wollte sehen, wie am perfekten Bild dieser Ikone gekratzt wurde. Deshalb ist es schwierig, das Musical in Argentinien aufzuführen. Bislang war es dort noch nie zu sehen.“

Claudia Hötzendorfer

Evita live

  • 15. – 20.02. Leipzig/Oper
  • 22. – 27.02. Baden Baden/Festspielhaus
  • 01. – 06.03. CH - Zürich/Theater II
  • 08. – 13.03. A - Bregenz/Festspielhaus
  • 05. – 20.03. München/Deutsches Theater
  • 22.03. – 03.04. – Düsseldorf/Capitol
  • 19. – 31.07. Berlin/Deutsche Oper
  • 02. – 14.08. Mannheim/Nationaltheater

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