Pfarrer Bertram (Kai Schumacher) ist ein cooler Typ, der Fußball spielt und sich für Kids aus schwierigen Verhältnissen engagiert. Als er eines Tages nach dem Gottesdienst von der Kriminalpolizei wegen Missbrauchsvorwürfen verhaftet wird, trifft das nicht nur seine Gemeinde aus heiterem Himmel, sondern auch seine beiden besten Freunde, den Gefängnisseelsorger Jakob (Sebastian Blomberg) und Oliver (Jan Messutat), der gerade auf der kirchlichen Karriereleiter eine Stufe nach oben gestiegen ist.
Kategorie: Film
Filmkritik: Selma
Sommer 1965: Formal hat die schwarze Bevölkerung ein Recht zu wählen. Doch in den rassistischen Südstaaten der USA setzen die Behörden alles daran, sie daran zu hindern ihre Stimme abzugeben. Diskriminierung und Gewalt sind an der Tagesordnung.
Interview: Cheryl Strayed über ihren großen Trip auf dem Pacific Crest Trail
Soweit die Füße tragen oder wie Cheryl Strayed gehend zu sich selber fand
Mit Anfang 20 fiel Cheryl Strayed in ein tiefes Loch. Ihre Mutter war mit gerade einmal 45 Jahren an Krebs gestorben. Die Trauer übermannte die junge Frau so sehr, dass sie begann immer öfter Risiken einzugehen, um den Schmerz zu betäuben. Sie zerstörte ihre Ehe, begann Heroin zu nehmen. Durch Zufall fiel Cheryl eines Tages ein Wanderführer für den Pacific Crest Trail in die Hände. Ein Weg, der über tausend Meilen durch die Wildnis führt und dem Wanderer aufgrund der klimatischen und Geländebedingungen alles abverlangt.
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Interview: Christian Redl – „Es gab Lebensmomente, in denen ich hart am Limit war“
Lange war Christian Redl in Film- und Fernsehproduktionen auf düstere Charaktere festgelegt und musste den Bösewicht vom Dienst geben. Nur im Theater konnte er auch seine komische Seite zeigen. Neben Hörspielproduktionen ist der gebürtige Schleswiger seit geraumer Zeit auch als Musiker aktiv. Parallel zur Vertonung von Baudelaire-Gedichten legt der 66-Jährige mit Sehnsucht nun sein zweites Album mit selbst geschriebenen Liedern vor, die von einem Leben mit vielen Höhen aber auch extremen Tiefen inspiriert sind.
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Interview: Hatice Akyün sucht einen Hans mit scharfer Soße
Eine Liebeserklärung an ihre deutsche und türkische Welt
„Einmal Hans mit scharfer Soße“ wünscht sich Hatice Akyün. Frei übersetzt heißt das soviel wie „Suche blonden Deutschen mit türkischem Temperament“. Zum Kummer ihres Vaters, hat sie mit inzwischen 37 Jahren immer noch keinen Mann zum Heiraten gefunden. Dabei besteht er schon lange nicht mehr darauf, dass der Türke oder zumindest Moslem sein muss. Mit viel Humor räumt Hatice Akyün in ihrem ersten Buch Einmal Hans mit scharfer Soße, das frisch verfilmt kommende Woche in die Kinos kommt, mit Vorurteilen über Türken auf, schmunzelt über deutsche Männer und über die Eigenheiten ihrer Familie.
Hatice Akyün ist Türkin mit deutschem Pass. Als sie drei Jahre alt war, verließen die Eltern ihr Dorf in Anatolien und gingen nach Duisburg. Hatice wuchs traditionell auf. Mit 18 legte sie ihr Kopftuch ab, ging nicht mehr zur Koranschule und zog Zuhause aus. Seitdem lebt Akyün in zwei Welten. Sie begann als Journalistin zu arbeiten, volontierte in Düsseldorf, reiste viel und landete schließlich in Berlin.
„Für meine Mutter habe ich ein sehr bedauernswertes Leben, weil ich ins Restaurant muss und keine Familie habe. Sie kann nicht nachvollziehen, dass ein einzelner Mensch auf achtzig Quadratmetern lebt“, schmunzelt Hatice im Interview mit Culture & Spirit Herausgeberin Claudia Hötzendorfer. Offen gibt sie zu, dass sie das gute Essen bei Mama liebt, ebenso wie die kleinen Schrulligkeiten ihrer Familie; beispielsweise wenn der Vater den Grill anwirft, ihr Bruder sich in Kanack Sprak übt oder die ältere Schwester schon mal für die Aussteuer ihrer Töchter vorsorgt. „Auf der Straße achtet man nur auf die Mütter und Töchter mit ihren Kopftüchern. Und man liest die negativen Geschichten, die in den Zeitungen stehen“, ärgert sich Akyün. „Ich habe in meinem Umfeld so viele positive Beispiele traditionell lebender türkischer Familien, die aber trotzdem ein Teil unserer Gesellschaft sind, sich als Teil dieses Landes fühlen und die gar nicht mehr in die Türkei zurück wollen“. Deshalb habe sie versucht, eben diesem Teil der deutsch-türkischen Gesellschaft eine Stimme geben. Das ist ihr mit ihrem ersten Buch gelungen. Die auf ihrem Buch basierende Verfilmung wirkt allerdings leider oft etwas arg klischeeverliebt, was schade ist, denn gerade Akyüns Einblick in ein Leben, wie es nicht wenige türkische Familien in Deutschland führen, war gerade deshalb so erfolgreich, weil sie mit einem Spritzer Humor über beide Kulturen schrieb.
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Interview: Wim Wenders über „Kathedralen der Kultur“
Wenn Gebäude wie die Berliner Philharmonie oder das Centre Pompidou in Paris sprechen könnten, was würden sie wohl erzählen? Sechs Regisseure darunter Robert Redford, Wim Wenders und Michael Madson haben sich auf die Suche nach Antworten begeben und lassen in Episoden jeweils ihr Lieblingsbauwerk zu Wort kommen. Die daraus entstandene Dokumentation „Kathedralen der Kultur“ feiert am kommenden Mittwoch, 28. Mai, in Atelier Kino Düsseldorf mit Wim Wenders Premiere. Vorab sprachen wir mit dem Regisseur und Fotograf über sein gewähltes Objekt und nach seiner für einen Oscar® nominierten Dokumentarfilm „Pina“, die erneute Arbeit mit der 3D-Technik.
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Filmkritik: Noah
Mit „Noah“ kommt heute die erste von fünf Hollywood-Produktionen mit Bibelthemen ins Kino. Leider enttäuscht Darren Aronofskys Version des Arche-Bauers.
Margarethe von Trotta dreht in Düsseldorf: Die abhandene Welt
Die Regisseurin ist in Kaiserswerth aufgewachsen. An ihre Zeit bei den Diakonissen erinnert sich die 72-jährige mit gemischten Gefühlen: „Die waren sehr streng und ich eine echte Rebellin. Die Äbtissin hat mir gesagt, wenn du so weiter machst, geht es mit dir begab.“
Doch das Gegenteil traf ein. Den Anfang machte ein Kunststudium in Düsseldorf. „Ich habe Gerhard Richter und Sigmar Pollke kennen gelernt“, erinnert sie sich an diese Zeit. Zwar hätten sich mit den Jahren die Wege getrennt, aber sie habe die Arbeit der beiden immer verfolgt. Nächste Station war München und dort wurde dann auch der Grundstein für ihre Filmkarriere gelegt. Zunächst als Schauspielerin, bald schon parallel als Regisseurin und Drehbuchautorin machte sich Margarethe von Trotta einen Namen.
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Filmkritik: Winter’s Tale
Colin Farrell und Jessica Brown Findley in Winter's Tale. - Foto: Warner/David C. Lee
Als sich Peter Lake (Colin Farrell) um den Häschern des dämonischen Pearly Soames (Russell Crowe) zu entkommen, auf einen schneeweißen Hengst schwingt, ahnt er noch nicht, dass dieser ein Zauberpferd mit magischen Fähigkeiten ist.
Filmkritik: Saving Mr. Banks
Es war einmal ein kleines Mädchen, das im fernen Australien in armen Verhältnissen aufwuchs, weil der Alkoholkranke Vater Travers Goff (Colin Farrell) die Familie knapp an den Rand des Ruins brachte. Jahre später lebt sie in London als Kinderbuchautorin P. L. Travers (großartig Emma Thompson).