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Konzerttipp: Tentekko-Taiko zu Gast beim Japan-Tag in Düsseldorf – japanisches Trommeln auf hohem Niveau

Ein Konzert der japanischen Taiko-Trommelgruppe Kodo 1988 in Düsseldorf faszinierte Monika Baumgartl so sehr, dass sie noch im gleichen Jahr in den Flieger stieg um die Musiker in ihrer Heimat auf der Insel Sado zu besuchen. Wieder zurück gründete die Stepptanzlehrerin die Trommelformation Tentekko, die zahlreiche Liveauftritte auch über Deutschlands Grenzen hinaus verbuchen kann und zur festen Größe im Programm des jährlichen Japan-Tages geworden ist. So auch in diesem Jahr. Am 17. Mai eröffnen Tentekko-Taiko um 13.20 Uhr das Programm auf der Hauptbühne am Burgplatz in der Düsseldorfer Altstadt. Die Taiko-Kids zeigen auf der gleichen Bühne gegen 15:35 Uhr, was der Trommel-Nachwuchs drauf hat.

Dass es Tentekko bereits 25 Jahre gibt, hätte sich Monika Baumgartl bei Gründung der Formation 1989 nicht träumen lassen. Damals war sie eine Pionierin in diesem Bereich In Deutschland. „Anfangs waren wir nur zu dritt“, erinnert sie sich. Die Original Taiko-Trommeln waren unerschwinglich, so begann ein Mitglied der Gruppe eigene Trommeln aus Fässern zu bauen. Die zunächst verwendeten Schweinefelle hielten den Schlägen mit den Bachis (40 cm lange Trommelstöcke mit 10 cm Durchmesser) nicht Stand. Heute verwendet dir Gruppe neben Original Instrumenten aus Japan, Trommeln von einer traditionellen Herstellerfamilie aus China.

Nach ihrem ersten Besuch 1988 bei Kodo studierte die gebürtige Pragerin, die seit 1968 in Düsseldorf lebt, in den folgenden Jahren die verschiedenen Stile und Traditionen des japanischen Taiko-Trommelns. „Das geht nur vor Ort in Japan“, ist sie überzeugt. Die vor allem mündlich überlieferten Stücke, die sie mit den elf aktiven Mitgliedern der Gruppe (fünf Deutsche und sechs Japanerinnen), aber auch interessierten Hobby-Trommlern in Workshops und Kursen einstudiert, sind traditionell und stammen aus dem schintoistischen Volksgut.

Auf die Frage, was sie am Taiko-Trommeln so fasziniert, gerät Monika Braumgartl ins Schwärmen: „Die Disziplin, die geballte Energie, die Dynamik, das Tänzerische und die Freude, die man in der Gruppe erlebt, begeistern mich immer wieder aufs Neue.“

Dass Taiko-Trommeln überhaupt zur Bühnenkunst wurde, ist Gruppen wie Kodo zu verdanken, die diese uralte Tradition von Bauern und Fischern übernahmen und optisch verfeinerten. Ursprünglich trommelte man in Japan um Kontakt zu den Göttern herzustellen, eine gute Ernte zu erbitten oder um Gegner im Krieg einzuschüchtern. Bis heute ist die Taiko (was soviel wie große Trommel bedeutet) in Japan fester Bestanteil vieler Dorffeste.

Natürlich feiern Tentekko-Taiko ihr 25-jähriges Bestehen auch mit einem Konzert am 22. November. Weitere Infos hierzu und ein ausführliches Interview mit Monika Baumgartl folgen in Kürze.

 

Claudia Hötzendorfer

 

Weitere Infos unter:

http://www.tentekko-taiko.de

http://www.japantag-duesseldorf-nrw.de

 

 

© Claudia Hötzendorfer 2014 – Silent Tongue Productions